Zero
 
Das KloHäuschen Stefan Marb
 
Die Installation Zero des Performancekünstlers Stefan Maria Marb hält nach seiner längeren Schaffenspause ganz besonders inne und zelebriert einen kreativen Nullzustand, welcher im Rahmen einer öffentlichen Installation vom 8. bis zum 10. Oktober dem Publikum intime Einblicke in einen grundlegenden künstlerischen Schaffensprozess vermittelt. Pausen, Gaps und Leerstellen geben den Rhythmus des Geschehens bzw. Nicht-Geschehens vor, in denen sich der Künstler in eine Art Meditation versetzt und auf den schöpferisch-richtigen Moment, den Kairos, wie die alten Griechen sagen würden, wartet. Akzentuierend unterbrochen wird dieser Zustand durch Musikeinspielungen, Minimal Performances sowie durch Lesungen aus verschiedenen Schriften, u.a. aus dem noch nicht veröffentlichten Werk des Autors "Butoh- zwischen den Welten". Für die antiperformative Textur von Zero zeigt sich der Kunstraum des KloHäuschens wie geschaffen, ist er doch historisch betrachtet ein viszeraler Ort, an dem über viele Jahre elementare Grundbedürfnisse schnell "erledigt" wurden. Zero greift diese Geschichte bewusst auf, bewegt sich jedoch dabei auf einer entgegengesetzt verlangsamenden Zeitschiene und sieht in diesem chtonischen Großstadtraum, welcher mit der unterirdischen Kanalisation der Metropole verknüpft ist, die Metapher einer Geburtsstation, in der künstlerisch fundamental Neues entstehen kann.
 
Der Performer wird an den drei Tagen jeweils ab dem Moment des Sonnenuntergangs für einen unbestimmten Zeitraum anwesend sein.
 
Stefan Maria Marb arbeitet in München als Tänzer, Choreograf, Pädagoge und Psychologe. Er hat eine Fülle abendfüllender und öffentlich geförderter Tanzproduktionen und Performancezyklen national und international gestaltet. Zuletzt zeigte er in Apres im Münchner Gasteig Ausschnitte aus 30 Jahren seiner künstlerischen Schaffensperiode. 2019 nahm er sich eine Auszeit und ging auf Weltreise.
 

 

 
 
 
  Maßnahmen zur Beseelung des Klohäuschens an der Großmarkthalle
Ein Projekt des realitaetsbüros, gefördert vom Kulturreferat der LH München.
 
 
   
 
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